Harz Urlaub
Harz 25.10-30.10.2020
25.10.2020
Die Herbstferien verbrachte ich mit meinem Vater im Harz. Als kleines Kind war ich mal dort, aber selber kann ich mich nicht mehr daran erinnern. Unsere Reise ging zunächst zur Unterkunft nach Quedlinburg. Wir hatten wunderschöne rießige Zimmer, mit hohen Decken. Da wir in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt waren, gelang es uns sehr schnell per Fuß dies zu erreichen.
26.10.2020
Heute haben wir ein bisschen Quedlinburg erkundet. Wir fanden eine Freimaurer Statue, die zur Erinnerung an die Quedlinburger Freimaurerloge "Zur goldenen Waage" stehen soll.
Als wir weiter gingen kamen wir zu einer Kirche namens St. Nikolaikirche (1200). Unterhalb der Orgel wurden Bruchteile der Kirche mit einer Kerze darin verkauft. Leider waren sie viel zu schwer, und wir wollten ja noch viel mehr von dem Harz sehen.
Wir kamen auf einen Marktabschnitt, vorbei am "Goetzsches Mausoleum". Das Mausoleum wurde für den 1726 verstorbenen Kaufmann Christoph Gebhardt erbaut und 1771 vom Bürgermeister Johann Andreas Goetze erneuert.
Wie auf dem zweiten Bild zu sehen ist, ist hinter dem Mausoleum eine Kirche. Da waren wir auch drin, sie heißt St. Benediktii. Die Kirche wurde 1233 urkundlich erstmals erwähnt.
Wir gingen durch ein paar sehr alte Gassen. Da die Stadt nicht so viel Schaden erlitten hat wie manch andere kann man heute noch die alten Fachwerkhäuser mit ihren Balken bewundern. Ich kam mir wie im Mittelalter vor, die Straßen sowie das Flair einfach herrlich. Kein Wunder das Quedlinburg zur UNESCO-Welterbestadt ausgezeichnet wurde. Als wir auf dem Marktplatz beim Rathaus ankamen, aßen wir einen Schneeball. Sehr lecker, er ist aus Mürbeteig, meistens mit einer Vanillepuddingfüllung.
Der Tag ist noch lang, so machten wir uns zur "Hermannshöhle" auf. Die Hermannshöhle liegt im Rübeland. Sie wurde 1866 bei Straßenbauarbeiten erstmals entdeckt und 1874 zur Schauhöhle ausgebaut.
Der "Hohe Punkt" ist die höchste Stelle in der Höhle. Die Deckenstärke beträgt ca. 16 Meter. Die gesamte Berghöhe beträgt 61 Meter.
Der größte Hohlraum in der Höhle, ist der sogenannte "Festsaal". Der Raum ist 24 Meter lang und 11 Meter hoch.
In der Höhle leben die einzigen Grottenolmen von ganz Deutschland.
Der älteste Tropfstein der Hermannshöhle ist das "Weiße Gewand". Sein Alter beträgt 12.000 Jahre.
Die Hermannshöhle ist sehr sehnswert, mich hat sie sehr begeistert. Unser letztes Ziel für den Abend war Wernigerode.
27.10.2020
An unserem dritten Tag wollten wir noch ein bisschen Quedlinburg am Morgen erkunden. So machten wir uns auf zur Stiftskirche St. Servatii auf dem Berg.
Als Kind war ich mal auf dem Hexentanzplatz in Thale, heute ist es soweit wir fahren hinauf. Der Hexentanzplatz liegt ziemlich weit oben auf einem Berg. Wer hier parken möchte sollte es außerhalb des Parkplatzes machen, wir zahlten für 1 Stunde 4€. Nichtsdestotrotz hat man eine herrliche Aussicht runter ins Thal. Es gibt dort viele Geschäfte, sowie Restaurants um sich auszuruhen und die Aussicht zu genießen.
Um noch ein bisschen was aus dem Harz mitzunehmen fuhren wir nach Harzgerode. Dort besuchten wir das Schloss von Harzgerode. Leider war es geschlossen, wir hatten aber die Möglichkeit in den Innenhof zu gehen.
28.10.2020
Wir fahren heute nach Halberstadt. Dort gibt es einen Dom mit einem Domschatz und vielen anderen Kirchen. Der Dom ist sehr beeindruckend, sowie auch seine Schätze. Es gab eine Halle mit sehr alten Roben von den Päpsten und lange Teppiche aus dem 11/12. Jh. leider war es verboten Fotos davon zu machen. Wer einmal dort ist sollte sie sich unbedingt ansehen. Sehr sehenswert!
Nachdem Dombesuch sahen wir uns in Halberstadt um. Wir entdeckten die Peterstreppe von 1278.
Neben dem Dom gibt es das Heineanum, ein Museum für Vogelkunde. Wir waren die einzigen in dem Museum. Eine herrliche Ausstellung mit genauer Beschreibung von den Vogelarten sowie deren Brutzeit und Flügen von Sommer-&Winterzeit.
Auf einer Wand, wo es um Vögel auf Reisen ging, stand ein Interessanter Kommentar: Der Rubinkohlkolibri (Archilochus colubris) fliegt in etwa 18 Stunden über 800km nonstop über den Golf von Mexiko. Er wiegt nur 4g, wovon allein die Hälfte auf seine Fettreserven entfallen.
Nach unserem Besuch im Museum machten wir uns zur Teufelsmauer in Weddersleben auf. Im Harz verteilt gibt es an bestimmten Orten kleine grüne Kästchen, sogenannte "Harzer Wandernadel". Damit kann man bestätigen das man vor Ort war, so ähnlich wie Geocaching.
Wir entdeckten noch einen weiteren Teil der Teufelsmauer in Blankenburg. Die Felsformation wird auch als "Hamburger Wappen" bezeichnet, da es die Form hat.
29.10.2020
An unserem vorletzten Tag gingen wir nochmals bei dem herrlichen Wetter durch Quedlinburg. Wir kamen an dem "Sternkiekerturm" vorbei und wollten hinauf. Man konnte nur bis zur 1. Etage hinauf. Aufgrund von Corona war es leider geschlossen, sonst hätten wir noch einen besseren Blick auf Quedlinburg gehabt.
Der Lindenbeinsche Turm, oder Sternkiekerturm ist ein mittelalterliche Wehrturm der denkmalgeschützten Stadtbefestigung der Stadt Quedlinburg. Der Turm ist 42m hoch. Zur Stadtseite hin ist der Turm offen, dies war ursprünglich auch bei den anderen Whrtürmen Quedlinburgs der Fall. Ende des 19. Jh. wurde der Turm im Stil des Historismus umgebaut. Er hielt im Geschmack der Zeit eine romantische Bekrönung mit einer Aussichtsgalerie. Der Name Lindenbein geht auf den Unternehmer Georg Lindenbein zurück, der 1898 die benachbarte Lindenbeinsche Villa errichten ließ und für seine Ehefrau, auch den Umbau des Turms veranlasste. Er dient heute als höchster Aussichtsturm Quedlinburgs. Der Zugang ist nur über das Gelände der benachbarten, als Schlosshotel "Zum Markgrafen" betriebenen Lindenbeinsche Villa möglich.
Durch die alten Gassen und Straßen geschlendert kamen wir an einer Kirche vorbei, die ich von innen so noch nie gesehen habe. Die Sitzbänke unten, sahen alle aus wie Bettgestell für Kinder, man konnte eine Türe öffnen und sich hineinsetzen. Wir reden von der Kiche "St. Aegidii". Sie wurde 1179 erstmals erwähnt. Das gotische Maßwerkfenster von Ferdinand Müller muss immer noch saniert und restauriert werden. Heute werden immer noch Spenden dafür gesammelt. Die Kosten für die Reparaturmaßnahme belaufen sich auf 15.000€.
Nach unserem Stadtrundgang fuhren wir zur Ruine Burg Regenstein. Sie wurde 1162 erstmals erwähnt. Als wir dort ankamen kam ich mir wie bei Ronja Räubertochter vor, große Hohlräume, eine sehr schön Aussicht von Wald umgeben. Als wir oben bei der Flagge stanten um die Aussicht zu genießen spürte man den kräftigen Wind.
Wir fanden unterhalb der Ruine mitten im Wald Sandhöhlen im Heers. Das war mit das beeindruckendste was ich je gesehen habe. Ich kam mir wie in der Eiszeit vor, es fehlten nur noch die Mammuts. Einfach wunderschön!
Wir entdeckten außerdem die Regensteinmühle, auch im Wald versteckt.
Da wir in der Nähe von Kloster Michaelstein waren, besuchten wir das Musikinstrumenten Museum. Es war eine sehr schöne Ausstellung. Wir sahen sehr viele Instrumente Tasten-, Streich-, Blasinstrumente von jedem etwas dabei. Uns amüsierte es, da die meisten Instrumente aus der Region kamen (Vogtland). Vogtland (Klingenthal, Markneukirchen) ist das Zentrum des deutschen Orchesterinstrumentenbaus. Was mir sehr gefiel, war das es alles im Kloster ausgestellt worden ist. Man hatte Zutritt zu allen anderen Räumen, wo Schriftstücke über Heilmittel, Arznei beschrieben worden ist. Draußen gab es 2 Gärten. Der erste war der Kräutergarten, der zweite der Gemüsegarten. In beiden Gärten gab es immer Informationstafeln darüber welche Pflanzen wo wachsen und wogegen sie helfen. Es gab außerdem auch einen Innenhof worin Rosen umgeben wucherten. In dem letzten Raum kurz bevor man das Kloster wieder verlässt, befindet sich auf rechten Seite die Klosterkirche.
30.10.2020
An unserem letzten Tag im Harz brachen wir zur Basilika St. Wiperti auf. Wir schauten uns zunächst den Friedhof genauer an. Wir sahen von weiten das ganz viele Türen auf dem Friedhof. Es war eine zweietagige Gruftanlage aus der Reformationszeit. So was haben wir noch nie gesehen!
Die Basilika St. Wiperti ist aus dem 9. Jh. Jedes Jahr Mitte August findet ein Ereignis in der Kirche statt. Zwischen 18:15Uhr - 18:30Uhr scheint die Sonne durch den Okulus (Rundfenster) in der Westwand der Kirche direkt auf den Altar in der Krypta und die darunter befindliche Reliquienkammer.
Damit endet unsere Reise. Wir hatten eine sehr schöne Woche im Harz gehabt, eine herrliche Unterkunft, haben viel gesehen und neue Ecken von Deutschland kennengelernt.